Olympia CD 80

Olympia CD 80

Olympia CD 80

Der wohl ungewöhnlichst designete Taschenrechner, den es je gab, ist der Olympia CD 80, ein umgelabelter Panasonic 850, der durch sein Space-Age-Design und seinen äußerst aufwändigen Aufbau fasziniert.

Konstruktion

Das, an ein Walkie-Talkie oder einen überbreiten Telefonhörer erinnernde Gehäuse ist zweiteilig und wird durch vier Rastnasen und eine zentrale Schraube zusammengehalten.

Olympia CD 80

Olympia CD 80

Im Inneren befinden sich die Tastaturplatine, die Hauptplatine und die Display-Platine, die maximal aufwändig, aber auch maximal betriebssicher durch Steckerleisten miteinander verbunden sind.

einzelne Module des CD 80

einzelne Module des CD 80

Hauptplatine

Die Hauptplatine ist ungewöhnlich reichhaltig bestückt, neben der CPU finden noch etliche passive Bauteile Platz.

Olympia CD 80

Olympia CD 80

CPU

Als CPU wird eine Texas Instruments TMS0122NC vom März 1973 verwendet. Um das Display anzusteuern sind jede Menge Treiber-Transistoren notwendig.

Tastatur

Tastatur

Tastatur

Die Tastatur des Olympia CD 80 gehört zum Besten und Aufwändigsten, was je als Tastatur verbaut wurde.

Jede Taste besitzt einen kleinen Magneten, der ein Reed-Relais schaltet. Da diese Reed-Relais komplett luftdicht verschlossen sind, findet dort niemals eine Alterung oder Oxydation statt, das heißt, auch nach über 40 Jahren arbeitet diese Tastatur ohne jegliches Tasten-Prellen. Nur nach dem Preis darf man nicht fragen…

Taste mit Magnet und obenliegendem Reed-Relais

Taste mit Magnet und obenliegendem Reed-Relais

Display

Auch das Display ist, was den Aufwand betrifft, kaum zu überbieten.

Display-Modul

Display-Modul

Es ist auch wiederum als Steckmodul ausgeführt, mit doppelseitiger Platine, auf der sich acht Floureszenz-Röhren mit jeweils acht Segmenten plus Punkt befinden. Das achte Segment ist für den Querstrich bei der Zahl “4” gedacht.

Detailaufnahme der Floureszenz-Röhren

Detailaufnahme der Floureszenz-Röhren

Die neunte Röhre, die sich am linken Rand befindet, besitzt nur drei Indikatorfelder: Einen Punkt, der bei leerer Batterie aufleuchtet, dem Minuszeichen und einem “E” für “Error”.

Die Steckplatine des Display-Moduls läßt erkennen, welcher enorme Bestückungsaufwand dahinter steckt.

Platine, die gleichzeitig als Steckverbinder genutzt wird.

Platine, die gleichzeitig als Steckverbinder genutzt wird.

Alle Röhren werden durch ein stabiles Plastikgehäuse exakt in Position gehalten, welches mit der Platine verschraubt ist.

Stromversorgung

Der Olympia CD 80 war sowohl mit einem Akku-Pack, als auch mit einem Batteriemodul erhältlich. Es wurden stets vier Zellen, also 4.8V oder 6.0V verwendet, und Akku-Pack bzw. Batteriemodul konnten vom Rechner gelöst werden.

Batteriemodul

Batteriemodul

Über zwei mächtige Kontakte gelang dann die Spannung des jeweiligen Moduls in den Rechner, das Modul selber wurde in den Rechner eingeklipst, und wie nicht anders zu erwarten sind auch die beidseitigen Klipse extrem stabil ausgeführt.

Rückseite ohne Batteriepack.

Rückseite ohne Batteriepack.

Rechenleistung

So imposant auch Erscheinungbild und Verarbeitung sind, so bescheiden sind doch die Rechenkünste des CD 80.

Mehr als die vier Grundrechenarten wird nicht geboten, und die Eingabe erfolgt noch nach dem alten Eingabeschema ohne expliziter Nutzung des Gleichheitszeichens.

Um eins und eins zusammenzuzählen muß man folgendes eintasten: 1 + 1 + .

Möchte man dagegen multiplizieren oder dividieren, so muß am Ende der Rechnung das Gleichheitszeichen verwendet werden, beispielsweise 2 * 2 = .

Ein arithmetischer Fehler oder eine ungültige Rechenoperation führt zum Aufleuchten des “E”-Indikators im Display:

Fehleranzeige

Fehleranzeige

Technische Daten

Aufbau
Chipsatz / CPU Texas Instruments TMS0122NC
Tastatur 16 Tasten
Display VFD (einzelne Röhren), 8+1 Digits
Anzeigebereich -99999999 ... 99999999
Stromversorgung Spannung: 6V
Stromverbrauch: 1.0W
Batterien: 4xAA oder Akkupack
funktionale Ausstattung
Funktionen + - * /
Eingabelogik (Klassifizierung) ALG (BCCB)
Rechenergebnisse
Berechnung von "1 + 0.000" 1. 
Berechnung von "0/0" Fehleranzeige  
Objekt-Details
Baujahr 1973
Seriennummer 0409904