Der deutsche Büromaschinenhersteller Triumph-Adler aus Nürnberg vertrieb in den 70er Jahren einige Taschenrechner, vermutlich Lizenzprodukte, teilweise unter dem Namen “Adler”, teilweise unter dem Namen “Triumph”.
Ausstattung
Der Adler C 80 war 1975 ein zeitgemäßer Bürorechner, dessen Rechenfähigkeit und Eingabelogik noch sehr an die mechanischen Rechenmaschinen erinnern. Für Umsteiger war er deswegen ideal; für Neueinsteiger gab es jedoch geeignetere Taschenrechner, als diesen.
Konstruktion
Der Gehäuseaufbau und Design ist recht ungewöhnlich: Das kantige, unten und oben leicht gewölbte Plastikgehäuse wird an den Seiten und hinten von einem Alu-Deckel umschlossen. Schiebt man diesen Deckel nach oben, so gelangt man an das Batteriefach, in dem sich entweder vier Microzellen oder ein 4,8V-Akku befindet. Letzterer kann über die 2,5mm-Klinkenbuchse am unteren Gehäuserand geladen werden.
Wie üblich bei so alten Rechnern ist auch hier der Akku ein Schwachpunkt: Zwar ist er relativ gut versiegelt, aber sobald er durch längere Lagerung entladen ist, läuft er aus, verliert dabei fast seine komplette Kapazität und das auslaufende Elektrolyt schafft es auch in geringen Mengen, die Batteriekontakte zu beschädigen.
Der Akku selber stammt von Varta und bietet die aus heutiger Sicht kurios winzige Kapazität von 90mAh. Zum Vergleich dazu: Ein moderner NiMH-Akku in Microzellengröße bringt es inzwischen schon auf über 1000mAh.
Im Innern des Akkus befinden sich übrigens vier 1,2V-Zellen in Reihenschaltung. Wenn jede einzelne davon ausläuft, kann man sich vorstellen, was das für eine Sauerei ergibt.
Aufbau
Der Aufbau des Rechners ist recht modern, die CPU und Peripheriebauteile nehmen bereits deutlich weniger Platz in Anspruch, als bei Rechner, die nur ein oder zwei Jahre älter sind. Bedingt durch die geringen Maße des 80 C und die vorherrschende Enge im Inneren ist es nur sehr schwierig, an die CPU zu kommen, ohne die Tastatur dabei auszulöten.
Display
Auch die flache Anzeigeröhre mit ihrer an der Breitseite herausgeführten Kontaktreihe war seinerzeit der letzte Schrei und zudem sehr gut ablesbar und platzsparend zugleich. Wer will, kann ja mal einen Vergleich mit einer LED-Anzeige von 1975 anstellen - da liegen wirklich Welten dazwischen.
Tastatur
Die Tastatur selber ist von eher mäßiger Qualität: Die Tasten besitzen keinen Druckpunkt und hinterlassen beim Drücken ein eher schwammiges und unsicheres Gefühl. Die “x”-Taste hat bereits fast vollständig den Dienst quittiert. Eigentlich ein wenig schade, denn eine sonst doch wertig produzierter Rechner hätte eine bessere Tastatur verdient.
Chipsatz
Als CPU wird eine NEC µPD943 eingesetzt, weitere diskrete Bauteile dienen nur der Ansteuerung des Displays.
Rechenleistung
Die rechnerischen Leistungen des 80 C sind eher bescheiden, aber ausreichend für finanzielle Berechnungen: Außer den vier üblichen Grundrechenarten gibt es gerade mal noch die Prozentautomatik sowie eine Konstantenfunktion für alle vier Grundrechnenarten.
Addiert und subtrahiert wird mit der sogenannten kaufmännischen Rechenmethode, die sich an die umgekehrte polnische Notation (RPN) anlehnt: Um zwei Zahlen zu addieren, betätigt man auch nach der zweiten Zahl die +-Taste, also beispielsweise
2
+
3
+
, um zum Ergebnis, in diesem Beispiel
Aus heutiger Sicht mag diese Eingabelogik ziemlich verwirrend erscheinen, aber sie hatte ihren Ursprung in den vorher jahrzehnte lang aktuellen mechanischen Rechenmaschinen und war daher für Umsteiger gut geeignet.
Eine Wort noch zum Überlauf: Sobald ein Ergebnis den Anzeigerahmen von 8 Stellen sprengt, wird es zum Faktor 10^8 angezeigt und vorneweg ein
Technische Daten
Aufbau | |
---|---|
Tastatur | 19 Tasten |
Display | VFD, 8+1 Digits |
Anzeigebereich | |
Stromversorgung |
Spannung: 4.8V Batterien: 4xAAA oder NiCD-Akkupack Netzgerät: 4.5V, innen -, außen + |
funktionale Ausstattung | |
Funktionen | + - * / % |
Eingabelogik (Klassifizierung) | ALG (BCCC) |
Rechenergebnisse | |
Berechnung von "1 + 0.000" | |
Berechnung von "0/0" | Fehleranzeige ✓ |
Objekt-Details | |
Baujahr | 1975 |
Seriennummer | 67.503.297 |
Bemerkungen | Interne Bezeichnung: "EC21B" |