Aus den früher 1960er Jahren stammt dieses kleine japanische Taschenradio im Plastikgehäuse mit jeder Menge goldfarbigem Zierrat, also genau so, wie Japan damals auf den Markt drängte.
Wie üblich, besitzt das Radio eine Lederhülle für den Transport.
Technisch kann der UKW/MW-Empfänger leider wenig begeistern, Empfindlichkeit und Trennschärfe sind bestenfalls durchschnittlich, vor allem aber ändert sich beim UKW-Empfang die Empfangsfrequenz, wenn man die Antenne berührt.
Klanglich kann leider auch nicht sonderlich viel herausgeholt werden, der “H/L”-Schalter rechts ändert den Klang von muffelig (H) zu sehr muffelig (L).
Ein interessantes Detail sind die beiden Markierungen auf der Mittelwellenskala, die Frequenzen 640 und 1240 kHz des sogenannten CONELRAD Warnsystems während des kalten Kriegs. Zwischen 1953 und 1963 mußten alle Radios für den amerikanischen Markt damit ausgestattet sein, womit sich der Produktionszeitraum des Tokai FA-951 recht gut auf die frühen 1960er Jahre festlegen läßt.
Apropos Antenne… Diese hat eine sehr skurrile Konstruktion, und und zwar kann sie mit dem Kugelgelenk am Gerät verschraubt und kann beim Transport entnommen und in der Lederhülle verstaut werden. Ein Abknicken beim Einfahren kommt daher nur selten vor.
Spezifikation
Transistoren: | 9 |
Dioden: | 5 |
Kreise: | 7 (FM) + 5 (AM) |
Wellenbereiche: |
UKW 87,5 - 108 MHz MW 535 - 1605 kHz |
Stromversorgung: | 9V (9V-Block) |
Restaurierung
Das Tokai FA-951 ist auch nach über 60 Jahren in gutem Zustand, optisch wie technisch.
Ausgangslage
Nur zwei (drei) kleine Probleme mussten angegangen werden:
Einerseits ist der Batteriehalter stark korrodiert, andererseits dreht der Lautstärkeregler, der gleichzeitig als Schalter fungiert leer durch.
Bei der Demontage löste sich zudem das Antennenkabel.
Batteriehalter
Mit Hilfe eines Glasfaserstifts wurde der korrodierte Batterieclip gereinigt, und konnte dadurch im Original erhalten bleiben.
Lautstärkeregler
Der Lautstärkeknopf besitzt keine Rasterung mehr, mit der er auf dem Lautstärkepotentiometer in Position gehalten wird, er dreht dadurch funktionslos durch.
Zur Abhilfe wurde eine Krallenscheibe so abgeändert, dass sie spielfrei auf den, am beiden Seiten abgeflachten Aufnehmer der Potentiometer-Achse gesetzt wurde, und mit seinen Krallen einen Kraftschluss zum Plastik-Lautstärkeknopf erwirkt.
Das ganze wird final mit einer zusätzlichen Beilagscheibe auf der Oberseite stabilisiert:
Antennenkabel
Das Antennenkabel wurde wieder angelötet: